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R.A.W. - Gelände

Das Areal in der Revaler Straße 99 im Bezirk Friedrichshain - Kreuzberg verdankt seinen Namen der Nutzung als Reichsbahnausbesserungswerk ab 1867. In dieser Funktion überstand es fast den zweiten Weltkrieg. Erst 1944 zerstörten Luftangriffe einen Großteil des Geländes. Das Werk verlor über die Jahre an Bedeutung und die Deutsche Bahn legte bis 1995 das gesamte Gelände bis auf  zwei Hallen still.

1998 gründete sich ein Verein, der dort erstmals ein Zuhause für Kunst und Kultur schaffen wollte. Kurze Zeit später beabsichtigte der damalige Eigentümer das Grundstück bebauen zu lassen. Es folgte ein Kampf ums RAW - Gelände. Seit 2015 ist nun Ruhe in die Eigentumsverhältnisse gekehrt.

Die bisherige Entwicklung zeigt eine vielfältige Nutzung in den Bereichen Kunst, Kultur, Musik, Party und Freizeit. Ich selbst habe das Gelände vor vielen Jahren durch die Graphic Days Berlin kennengelernt. Später zogen uns das Kino und die Skatehalle wieder hierher. Nun freute ich mich sehr, dass wir das Gelände fotografisch erkunden wollten.

Das gesamte Areal bot uns sehr viele interessante Motive. An einem grauen Samstagvormittag begegnete uns das Geläde fast menschenleer. Wir hatten den ganzen Charme und die Stimmung der alten Gebäude mit unzähligen Graffitis und anderer Kunst fast für uns allein.

Vereinzelte Gäste vom Vorabend gingen langsam nach Hause und einige Betreiber der zahlreichen Einrichtungen trafen Vorbereitungen für den Tag bzw. Abend.

Spannend ist in diesem Zusammenhang der Kontrast zwischen dem RAW - Gelände so wie es noch immer ist und der modernen Bebauung in Richtung 

S -  Bahnhof Warschauer Straße.

Insgesamt findet man hier Fotomotive der besonderen Art - ohne Termin und Eintritt. Auf dem Gelände ist der Drogenhandel weitgehend gestoppt. Auch befinden sich dort zahlreiche Sicherheitskameras. Die Sicherheitsmaßnahmen sind spürbar und haben sich gelohnt. Natürlich tobt das Leben erst abends hier, aber das war nicht das Thema unserer Exkursion.

Fazit: Entweder man liebt diesen Ort für das was und wie er ist oder man meidet ihn.

 

 

Textfoto: Katja Boll 

Fotos in der Reihenfolge von Pepita Richter, Wolfgang Hahn, Tanja Sieg, Reinhard Musold, Katja Boll, Michael Formell, Olaf Ahlberg, Ingrid Syre,  

Gaby Winter und Norbert Kohlhoff

Text: Katja Boll

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