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Fotografie im Winter

Fünf Tipps

Wie für viele Mitglieder unserer Fotogruppe war der Wintereinbruch Anfang Februar 2021 für mich eine überaus positive Überraschung. Schnee und Eis sind im Brandenburger Flachland eine zunehmend seltene Erscheinung geworden. Zum anderen gab es Corona bedingt keine Möglichkeit, eine Reise in schneesichere Gebiete zu unternehmen, um  winterlichen Motiven  einzufangen.

Dass die Schneedecke mit rund 10 cm nicht sehr üppig war, konnte mich nicht von mehreren Fotoshootings abhalten. Die hier gemachten Erfahrungen sind in folgenden Tipps zusammengefasst, in der Hoffnung auf den nächsten Winter.

 

1. Sonnensterne,  Sonnenauf- und Untergänge

Nutze die Vorzüge der Jahreszeit:

 

Die Kürze der Tage erleichtern es, einen Sonnenaufgang einzufangen, man muss nicht in aller Frühe aufstehen. Die warmen Farben der Sonnenauf- oder Untergänge kontrastieren gut  mit den kalten Strukturen von Eis und Schnee. Im Titelfoto ist der Raureif nach einer kalten Nacht in den Mittelpunkt gestellt.

 

Nutze die tiefstehende Sonne für Sonnensterne. Während das im Sommer meistens nur am Morgen oder Abend gelingt, können jetzt auch ohne Ultra- Weitwinkelobjektiv  sogar mittags Sonnensterne in das Foto integriert werden.   Wie weit abgeblendet werden muss (circa auf Blende 8 bis 18) hängt von deinem Objektiv ab.

Überlege, ein Foto in Schwarz Weiß zu entwickeln. Das hilft nebenbei auf einfache Art, unschöne Lens Flares oder Chromatische Aberrationen zu korrigieren, siehe letztes Foto.

2. Eisblumen in gefrorenen Seifenblasen

Nachdem es dieses Fotoexperiment bis zu "Wetter vor acht" in die ARD geschafft hat, soll es auch hier nicht fehlen.

Bei Temperaturen unter null Grad gefrieren Seifenblasen. In kürzester Zeit bilden sich auf ihrer Oberfläche Eisblumen.
Besonders bevor die ganze Fläche damit komplett ausgefüllt ist, ergeben sich interessante Fotomotive.
Es bleibt für das Foto nicht viel Zeit, nachdem die Seifenblase beispielsweise auf einem Ast abgelegt wurde.

 

Ein Rezept für die Seifenlösung:

50 ml Wasser

25 ml Spülmittel

1 Esslöffel Zucker

3. Schnee als Kontrastverstärker

Die weiße Landschaft verstärkt Konturen und Strukturen.
Das kann man sich ähnlich wie bei der Schwarz-Weiß Fotografie zunutze machen. Die Fotos werden eher minimalistisch.

 

Von Schönfließ führt ein schöner Weg entlang einer Baumreihe und des Beegraben zum Kindelwald. Zum Vergleich ein Foto vom Januar ohne Schnee (letztes Foto).

 

Tiere in winterlicher Umgebung

Der Winter ist nicht gerade die typische Zeit für die Fotografie von Wildtieren, ihre Aktivitäten sind eingeschränkt und für den Hobbyfotografen ist es besonders herausfordernd, sie in ihren Habitaten aufzuspüren.
Umso ergiebiger ist es,  Vögel an ihren Futterstellen zu beobachten.

5. Kuriositäten

Das Winterwetter schafft kleine Kuriositäten, die es zu finden gilt: Eiszapfen oder Eisblumen am Fenster - bis hin zu gefrorenen Wasserfällen oder Springbrunnen.

Künstlich geschaffene Eis- und Schneeskulpturen ergeben ebenso lohnende Motive.

Mitunter ergibt sich hier auch eine unbeabsichtigte Teamwork aus Mensch und Natur, wie die "Schneechaosbilder" mit LKW und gestrandetem Piratenschiff zeigen.

Fotos und Text: Wolfgang Hahn

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Kommentare: 1
  • #1

    Jürgen Naß (Samstag, 27 Februar 2021 15:06)

    Sehr interessanter Beitrag mit gelungenen Fotos! Der nächste Winter darf kommen - also in frühestens neun Monaten ;-)